Siebdruck
Veredelung
Der klassische Siebdruck ist ein Durchdruckverfahren und zählt zu den bewährtesten Verfahren zur Veredelung von Textilien. Dieses Druckverfahren wird neben dem Hochdruck, dem Tiefdruck und dem Flachdruck (Offsetdruck) auch als Durchdruck bezeichnet, da die zu druckenden Stellen der Siebdruckform farbdurchlässig sind. Er ist ein Druckverfahren, bei dem die flüssige Druckfarbe mit einer Gummirakel durch ein feinmaschiges Gewebe hindurch auf das zu bedruckende Textil gepresst wird. An denjenigen Stellen des Gewebes, wo dem Druckbild entsprechend keine Farbe gedruckt werden soll, werden die Maschenöffnungen des Gewebes durch eine Schablone farbundurchlässig gemacht. Dafür werden vorab spezielle Filme und Siebe für jede einzelne Farbe erstellt.
Der direkt aufgebrachte Siebdruck erzeugt brilliante und dauerhafte, tief mit dem Stoff verbundene Farben. Im Siebdruck können auch gröbere Rastermotive gedruckt werden. Der Farbstoff wird sehr dünn aufgetragen und die Textilien haben dadurch einen hohen Tragekomfort. Er ist besonders farb- und waschbeständig – bis 60°c -, weil er tief in die Faser eindringt. Gedruckt wird mit Pigment- und Plastisolfarben. Plastisolfarbe ist bekannt für seine lange Haltbarkeit und Waschbeständigkeit bei bis zu 60 Grad. Mit speziellen Härtern kann der Plastisoldruck kochfest gemacht werden. Es können maximal bis zu 12 Farben in einer Größe von 44 x 42 cm dargestellt werden. Beim Druck auf dunklen bzw. farbigen Textilien muss das Motiv häufig mit einem so genannten Unterleger gedruckt werden, um eine optimale Deckkraft und Qualität gewährleisten zu können. Hierfür muss dann eine Druckfarbe mehr berechnet werden. Sie bestimmen Ihre gewünschten Farbtöne vorher mittels des Pantone Farbsystem „Coated“. So kann nahezu jede gewünschte Farbe dargestellt werden. Alle Farben werden später einzeln nacheinander auf die Bekleidung aufgebracht.
Im Siebdruck lassen sich nahezu alle textilen Artikel wie z.B. Hemden, Blusen, Polos, T-Shirts, Sweatshirts und Stoffbeutel bedrucken. Für Artikel mit einem hohen Anteil an Polyester muss ein sogenannter Blocker verwendet werden, um Farbmigration (Durchbluten der Textilfarbe durch die Druckfarbe) zu vermeiden.
Der Preis für einen Siebdruck ist deshalb stark abhängig von der Anzahl der Farben und der Höhe der Auflage. Denn für die Erstellung der Filme und Siebe fallen vorher Einrichtungskosten pro Farbe und Motiv an, die mit sinkender Anzahl der Drucke die Gesamtkosten steigern. Das bedeutet: Je weniger Farben und größer die Menge desto niedriger der Preis und umgekehrt. Der Siebdruck eignet sich deshalb insbesondere für größere Stückzahlen, kann aber auch bereits bei einer kleineren Auflage ab 25 Stck. umgesetzt werden.
Als Druckvorlage benötigen wir Vektordateien im eps-, ai- oder pdf-Format mit einer Auflösung von 300 dpi in Originalgröße (besser 600 dpi). Bei Volltonfarben spielt die Auflösung keine Rolle. Sollte Ihnen keine Vektordatei vorliegen, bearbeiten wir gegen eine kleine Gebühr auch gerne Ihnen vorliegende Dateiformate zur druckfähigen Datei.
Ein Siebdruck kann im klassischen Verfahren oder nach dem Global Organic Textile Standard durchgeführt werden. Fragen Sie uns nach den Möglichkeiten.